Dr. Tobias Overbeck, Oberarzt der Klinik für Hämatologie und Medizinische Onkologie (Direktor: Prof. Dr. Lorenz Trümper) der Universitätsmedizin Göttingen (UMG), ist mit dem Takeda Oncology Forschungspreis für „NSCLC – Onkogene Treibermutationen“ ausgezeichnet worden. Gemeinsam mit Prof. Dr. Hans-Ulrich Schildhaus, Universitätsklinik Essen, erhält er den ersten Platz des Preises für ihre Forschungsarbeit zum nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC). Die beiden Forscher haben mit ihren Teams eine Subgruppe von Lungenkarzinomen beschrieben, die sich durch einen Genkopien-Zuwachs für das MET-Gen, also einer Wiederholung von Genabschnitten, und einer extrem schlechten Prognose auszeichnet. Von diesem molekularen Marker erhoffen sich die Mediziner neben Aussagen zur Prognose eine bessere Therapiesteuerung. Der erste Platz ist mit 30.000 Euro dotiert und wurde im Rahmen des Takeda Symposiums anlässlich der diesjährigen, virtuellen Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen Gesellschaften für Hämatologie und Medizinische Onkologie verliehen.
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Die Therapiemöglichkeiten des nicht-kleinzelligen Lungenkarzinoms (NSCLC) haben in den letzten Jahrzehnten rasante Fortschritte gemacht. Dies ist vor allem dem enormen Fortschritt in der molekularen Analyse und der genetischen Seqenzierung zuzuschreiben. „Die Kenntnis molekularer Treiberalterationen oder von Biomarkern ist entscheidend für eine personalisierte Patientenbehandlung in der Krebstherapie. Dank der modernen Pathologie ist es heutzutage möglich, am Tumor und teils auch im Blut molekulare Testungen durchzuführen, um bestimmte tumortreibende Veränderungen zu bestimmen“, sagt Dr. Tobias Overbeck, Oberarzt der Klinik für Hämatologie und Medizinische Onkologie der UMG. Bei Nachweis bestimmter molekularer Veränderungen aus den Tumorproben oder dem Blut können im Idealfall Medikamente eingesetzt werden, die direkt auf diese molekulare Veränderung ausgerichtet sind. In den letzten Jahren gab es zahlreiche Zulassungen solcher zielgerichteter Therapieoptionen bei Lungenkrebs. Der Einsatz zielgerichteter Therapien kann das weitere Fortschreiten der Erkrankung im Vergleich mit einer Standardtherapie deutlich verzögern.
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